Man ist nie allein – auch wenn man allein ist

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Man ist nie allein – auch wenn man allein ist

Man ist nie allein – auch wenn man allein ist

06. Jan. 2017 – Rottach-Egern (Tegernsee)

Heute, als ich mir das Ziel setzte den Wallberg zu Fuß zu besteigen und es durchzog und am Ende ca. 1015 Höhenmeter und bis zum Gipfel ca. 9km Wanderweg hinter mir hatte, wollte ich zunächst auf dem Gipfel etwas philosophieren und die Aussicht genießen. Nichts da. Leider teilte mir eine ungarische Gruppe auf dem Weg zum Gipfel, welchen ich in ca. 20 min von der Bergstation, erreicht hatte, mit, dass die letzte Gondel ins Tal um 16:30 fuhr. Als ich auf die Uhr sah war es bereits in etwa15:50. Ich bedankte mich schnell für diese wichtige Information und war froh darüber, sonst hätte ich den gesamten Weg den ich gekommen war wieder zurück laufen müssen, das hätte ich nicht mehr geschafft, da ich zu ausgelaugt war. So sputete ich mich also zum Gipfel und legte einen Zahn zu, was aber, während ich so Meter um Meter zügig ging, eigentlich keine gute Idee war. Schließlich war der Weg relativ unbefestigt und ein dummer Sturz könnte mit dem Tod enden. Nichtsdestotrotz setzte ich mir noch während ich an der Bergstation war und endlich den Weg zum Gipfel fand, mir in Kopf ihn auch zu erreichen. Ich verglich es etwas später ungefähr so, als wenn man einen Marathon oder anderen Lauf liefe und ihn aus welchen Grund auch immer nicht schaffte, dann an einem beliebigen anderen Tag, von der abgebrochenen Stelle wieder fortsetzte. Das geht nicht – also war mir klar was zu tun ist. Den Berggipfel zu erreichen, koste es was es wolle und danach auch noch die Gondelbahn zu erwischen. So finden wir uns also wieder auf dem Weg Richtung Gipfel ein, während mir eben die Gedanken der Waghalsigkeit in den Kopfschossen. Ich beschloss das Tempo nur etwas runter zunehmen, aber dafür die Konzentration und Sicherheit über 100% zu pushen. So erklomm ich im wahrsten Sinne des Wortes also Stein um Stein und Meter für Meter den Berg und durfte mich am Ende um 16:07 auf dem Gipfelkreuz einfinden. Aufgrund der verdammten Zeit im Hinterkopf, der bald abfahrenden Gondel, konnte ich diesen wunderschönen Augenblick nicht so genießen wie man ihn eigentlich genießen sollte. Dennoch war so viel Zeit, dass ich für zwei weitere junge Männer einige Fotos schoss und im Gegenzug schossen Sie von mir einige Posen an meinem ersten Gipfelkreuz auf 1722 Meter über Normal Null. Ich holte mein Reisetagebuch heraus und kritzelte einige Letter hinein und erzählte währenddessen den beiden, das ich auf einer „philosophischen Reise“ bin und eben schreibe und fotografiere. Als sie fragten ob ich publizieren werde, sagte ich: das sie die Philo(n)sophie sicher eines Tages kaufen können. Es war mittlerweile 16:13 ungefähr als ich den beiden sagte das ich jetzt definitiv los müsse, im selben Augenblick zogen auch schon die ersten Nebelwolken dort auf dem Gipfel auf und verdeckten den herrlichen Ausblick. Sie verhießen aber auch Gefahr – so sagte ich Ihnen das ich nun schleunigst zur Gondel müsse. Zunächst schlossen Sie sich mir an, doch nach ein paar Metern, fragte ich freundlich ob es sie störe wenn ich im Alleingang einen Gewaltmarsch mache und sie hinter mir ließ. Sie verneinten und wünschten mir Glück. Hier möchte ich hinzufügen, dass beide mit dem Schlitten den Berg hinunter fahren würden und nicht auf die Gondel angewiesen waren – somit war das auch für mich in Ordnung. So rannte ich in der Tat auf 1700m die engen, Schneepfade, mit spitzen, herauslugenden Steinen entlang und sprang von da und hier immer wieder hinunter. Auch benutzte ich bei zu steilen Passagen meine Schuhe als Art Schlitten und verlagerte mein Gewicht so tief wie möglich nach unten. Das bangen, das eine falsche Bewegung hier tatsächlich zum Bruch oder Tod führen könnte begleitete ich ständig, aber ich musste die Gondel erwischen und mit der Philosophie: „In God we trust“, erreichte ich ca. um 16:26 die Bergstation wieder und zwar mit einem großen Grinsen und absolut ausgelaugt. Das Grinsen war dem Adrenalin in die Schuhe zu schieben, welches sich auf meiner irren BergExtremRun, wie ich es dann währenddessen nannte, weil ich mich wiederum dabei, an meine Kindheit zurück erinnerte, wie wir als junge Kinder, wir müssen ca. 10 Jahre alt gewesen sein, im Weinsfelder Wald, beim Eichelberg, den Woodrunner spielten. Selbst ich, das dicke Kind, spielte dabei mit. Wir rannten damals die Waldhügel mit voller Geschwindigkeit hinunter auf komme was wolle – es war ein Heidenspaß damals. Bei der Gelegenheit möchte ich doch gleich aufzählen wer damals so alles dabei war: Es waren, David, Chrissi, Andre, Jürgen, Ich, und evtl. noch der ein oder andere, da bin ich mir aber nicht sicher.      
Der Adrenalinstoß langsam abklingend suchte ich also die Kasse um mir noch ein Ticket zur Talfahrt zu kaufen, welche ich direkt beim Einstiegspunkt ergatterte. Allerdings eine Berg- und Talfahrt. Was bedeutete, ich habe just noch die Möglichkeit auf den Berg zu fahren, aber nicht mehr, ohne mir ein neues Ticket zu holen, hinunter. Dies nutze ich aber morgen in aller Früh und fahre nochmals hoch und werde mit einem geliehenen Schlitten den Berg hinunter düsen, das wird sicher ein Spaß! Außerdem möchte natürlich nochmal die Aussicht auf dem Gipfel, diesmal ohne Zeitstress, genießen und dort meine philosophische Ader herauslassen.       

     
Als ich also im Tal ankam und dann den Fußweg Richtung Pension antrat, begann ich wieder nach zu denken. Die Gedanken die kamen, die sind sicherlich einem Buch geschuldet, welches ich, wahnsinnig witzig und zugleich erschreckend schlimm, geschuldet des späteren Geschichtsverlaufes, empfand. Es heißt „Ich und die anderen“ von Matt Ruff. Hier geht es um einen jungen „Mann“ der eine MPS (Multiple Persönlichkeitsstörung) oder auch DIS (Dissoziative Identitätsstörung) genannt, hatte. Diese Störung durch einen guten Psychiater schafft zu bewältigen und später in der Geschichte eine Person kennenlernt die noch nicht weiß das sie eine MPS hat und er Ihr dabei hilft diese behandeln zu lassen. Dabei passieren so viele witzige Dinge, solch humorvolle Dialoge das man vor Lachen bald weinen muss, später aber schüttelt man, während dieser Dialoge, dann stellenweise lachend aber doch schockiert den Kopf. Dieses Buch ist absolut lesenswert Zurück im Text, meine Gedanken dir mir auf dem Heimweg in den Sinn kamen, waren komisch. Denn ich führte, wie schon immer Selbstgespräche, zumindest im Kopf und diskutierte mit mir aus das ich meinem Vorsatz treu bleiben wolle, nichts zu trinken, auch nicht ein Glas Wein, einfach nicht. Irgendwann war ich aber soweit, mit dem Buch im Hinterkopf, zusagen, ok, ich muss wohl einen Vertrag aufsetzen, in welchem ich meinem trinkendem Ich erlaube, zu einem besonderen Anlass, wenigstens ein Glas Wein zu trinken, Trocken, Weiß. Ich musste unwillkürlich lachen und fragte mich dann auf dem Weg ob ich nicht wohl auch eine ähnliche Veranlagung hätte. Ich betrachtete mich auf dem Heimweg etwas näher und nahm mich mal „auseinander“ und so kamen wir jetzt zu diesem neuen Titel in meiner Bücherreihe. Während ich also hier dieses Dokument anlegte fiel mir ein, das ich in der Philo(n)sophie bereits etwas ähnliches schrieb, dies möchte ich nach dieser Einleitung gerne als Start in das Buch über meiner Selbst nehmen.

Here we go – es freut mich das Du das liest und mich nun kennenlernst. Hier schreibt gerade Philon unter der Aufsicht vom Master selbst, Cornelius (vermutlich :D).

Danke an meine vielen Freunde/Charaktere in mir

Die mir nun ermöglichen mich

In einem neuem Licht zu sehen und vermutlich

Endlich dabei geholfen haben werden mich zu verstehen

– warum ich so bin, wie ich bin –

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