Inspiration: Weisheit Carnegies & Gedicht Malloch
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Die Liebe
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Zeitreisen

Warum wir durch unsere Konsequenz unserer Handlungen sogar die Vergangenheit verändern können.


Cornelius J.P.G. Tarnai, Eysölden, den 22. Oktober 2017


Was ist das, was uns Menschen ausmacht? Es gibt eine Vielzahl von verschiedensten Aspekten, die man hier aufnehmen kann – doch gibt es vermutlich nur eine, die allen vorangeht, nämlich die Selbstbestimmung.


Wir haben nach Jean-Paul Sartre das Licht der Welt erblickt ohne das wir gefragt wurden. Uns wurde damit die Verdammnis der Freiheit auferlegt, wie er es erklärte. Bereits im frühen 20. Jahrhundert, als er diesen philosophischen Grundstein der existentiellen Philosophie aufstellte, empörte er durch diese Aussage viele Menschen und schuf zeitgleich damit eine neue Betrachtungsweise, die meines Erachtens eine sehr interessante ist.


„Der Mensch ist dazu verurteilt, frei zu sein“ – Jean-Paul Sartre


Wie soll man nun in der heutigen Zeit, im 21. Jahrhundert, diese Aussage aufgreifend, neu definieren? Die Frage ist, muss man dies? Die Antwort lautet, was muss man nicht? Spannend wird es, wenn man sich mit seinen Texten auseinandersetzt und begreift, wieso er in unserer heutigen Vergangenheit, also in der damaligen Gegenwart, die Tatsache der verdammten Freiheit, so auf den Punkt brachte.


Sein Standpunkt war jener, dass nach seiner Meinung der Mensch, im Vergleich zu Pflanzen, Tieren oder einfachen Gegenständen, die Größe besäße, Dinge entscheiden zu können. Selbst wenn ein Mensch keine Entscheidung trifft, trifft er eine Entscheidung, denn er entscheidet sich dafür nichts zu unternehmen – die Dinge beim alten zu belassen. Eine klare Entscheidung gegen die Veränderung. Tiere folgen ihren Instinkten und sind, sofern sie Domestiziert sind, von ihren Herren abhängig – also dem zur Freiheit verdammten Menschen Herren, mit der sich nehmenden Macht über seine Umwelt zu entscheiden. Pflanzen folgen der von der Natur, ihnen zugeordneten Rolle – keimen, wachsen, blühen, Zweck erfüllen, sterben – immer abhängig von der Natur und deren Gezeiten. Frühling, Sommer, Herbst und Winter – im Turnus der Jahreszeiten.
Der interessante Fortsatz von Sartre ist jener, der verwinkelter kaum geschrieben werden konnte:


„Wir werden sehen, dass das Sein des für sich […] bestimmt werden muss, als das, was es nicht ist, und als nicht das, was es ist.“ (Das Sein und das Nichts S.33.)


Ich finde diesen Satz faszinierend, weil er so von absoluter Verworrenheit, zumindest im ersten Augenblick, erscheint. Um das zu verstehen muss man verstehen warum Menschen, Menschen sind und Gegenstände, dazu zählen laut deutschen Gesetz auch Tiere, wenn es auch nicht direkt meiner Meinung wiederspiegelt, aber mir hier nützlich erscheint diese als Gegenstand zu nennen, um den obig genannten Satz begreifbar zu machen, Gegenstände sind – es geht um die Differenzierung von „für-sich“ und das „an-sich“. Hegels Philosophie, ebenfalls ein Philosoph (Georg Wilhelm Friedrich Hegel 1770-1831), welcher laut Wikipedia, als wichtigster Vertreter des deutschen Idealismus gilt, begründet das Sein in eine neue Art und Weise, was Sartre für sich entdeckt und dadurch eine Art Gedankenfreund in Hegel sieht.


Das „für-sich“ beschreibt die Möglichkeit, das ein Mensch von sich selbst eine Außensicht hat und eine Meinung entwickelt. Was bedeutet, das alles was wir begehen, sei es schlecht oder gut, uns selbst für diese eine Tat zur Rechenschaft ziehen können oder uns, für geleistete, wohltätige Zwecke, zum Beispiel loben können. Die Natur, also unsere oben erwähnte Pflanze, also der Gegenstand, ist und bleibt eine Pflanze, sie ist das, was sie an sich ist. Spannen wir den Bogen nun weiter und erläutern die Quintessenz zum einleitenden Zitat, heißt das, das egal w-as wir erleben, egal ob Schmerzen, egal ob Freude – wir uns immer von neuen gestalten, wir können nicht das bleiben was wir sind, wir verändern uns in jeder Sekunde unserer Erfahrung und sind deshalb bereits in der Sekunde der Erfahrung, der Gegenwart, bereits die Person der Zukunft.
Nichtsdestotrotz sind wir Menschen hingegen der Pflanzen und Tiere, jämmerliche Geschöpfe und zugleich die schönsten und grausamsten Kreaturen auf diesen Planeten. Wir entscheiden über Tod und Leben. Wir entscheiden in jeder Sekunde darüber, was in unserer unmittelbaren Umwelt geschieht. Wir spielen gegenüber der Natur, Gott. Wir sind dazu verdammt uns fortwährend zu entscheiden, zwischen Gut und Böse, zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.


„Ich allein kann nämlich jeden Augenblick über die Tragweite der Vergangenheit entscheiden; […] indem ich mich auf meine Ziele hin entwerfe, nehme ich die Vergangenheit mit mir, und entscheide durch das Handeln über ihre Bedeutung.“ (Das sein und das Nichts S.630)


Was bedeutet das? Es bedeutet nichts anderes, als das wir, obgleich wir täglich in der Gegenwart leben, ständig die Zukunft verändern. Durch die veränderte Zukunft, also den augenblicklichen Zustand der Gegenwart wandeln und damit die Zukunft unseres Seins ebenso in eine neue Dimension des tatsächlich erlebenden Seins umformen. Warum haben wir dadurch die Macht darüber die eigentlich unveränderbare Vergangenheit nun doch zu ändern? Weil wir mit der neuen Fokussierung gegenüber unserer neuen Zukunft, die Sichtweise auf unsere Vergangenheit verändern können. Das heißt, wo wir nun neue Verhaltensweisen in der Zukunft anstreben und ein von uns geliebtes Hobby zum Beruf machen und unseren alten Beruf langsam aber sicher in den Hafen der ausgedienten Schiffwracks buxieren, verändern wir unseren Fokus und damit die Vergangenheit.


In der Vergangenheit, die bisher irrelevanten erlebten Ereignisse, wie zum Beispiel das Entdecken, das Lego spielen und die damit verbundene Kreativität zur Technik, bis zum Tag der Entscheidung gegen das alte Leben, nun eine fulminante Erfahrung ist, da sie belegt, dass man bereits in der Kindheit ein technikverliebter Jungspund war und nun, durch den erwählten Weg des Maschinenbauingenieurs, seine Kindheit, hinsichtlich der erlebten, aber bis dato verdrängten Erfahrung, eine neue Dimension gibt – die statische Vergangenheit ist verändert, weil wir die Zukunft aktiv verändert haben.
Wir erschaffen uns also ständig neu. Und damit ist die Selbstbestimmung unsere vermeintliche Entscheidung die wir treffen, nichts weiter als ein Muss zu unserer Natur.
Wir Menschen können nicht anders, weil es uns die Natur vorgibt, uns ständig zu verändern. Wir bestimmten uns Selbst, in jeder Sekunde unseres kurzen irdischen Lebens. Selbst jener, der es nicht vermag, sich selbst zu bestimmen, bestimmt sich damit selbst – ein Paradoxon der Superlative.


Gehen wir einen Schritt weiter und ergründen unsere Tiefen des Verlangens, so erkennen wir, dass wir im ständigen Wandel der Zeit stehen. Abhängig von der Außenwelt. Ralph Waldo Emerson, bringt dies in seinem Essay „Vertraue dir Selbst“ auf einen wirklich interessanten Punkt:


„Mich kümmert einzig, was ich zu tun habe, nicht was die Leute denken. Diese Regel, gleich schwer zu befolgen im wirklichen wie im geistigen Leben, mach den ganzen Unterschied zwischen Größe und Gemeinheit aus.“ (Vertraue dir Selbst – S.9)


Er möchte damit sagen, dass der Mensch, einzig und allein für sich eine Größe entwickeln kann, wenn er sich von den Gedanken der Außenwelt unabhängig macht und sich Selbst, zu dem macht was er ist und doch in der Gegenwart der Menschen das Leben nicht vergisst.
„Es ist leicht, in der Welt nach der Meinung der Welt zu leben, es ist in der Einsamkeit leicht, nach seiner eigenen zu leben, – aber der große Mensch ist der, welcher inmitten der Menge, ohne zu streiten, die Unabhängigkeit der Einsamkeit zu bewahren weiß.“ (Vertraue dir Selbst – S.9)
Des Weiteren pocht er darauf, dass ein jeder Mensch das Recht darauf hat, sich in Anbetracht seiner Erfahrungen zu verändern. Diese Konsequenz, der Veränderung, ist jene wovor sich die Menschen fürchten und nicht in die Verlegenheit kommen wollen Ihren einmal eingeschlagenen Weg zu verändern. Dabei bringt Emerson es so einleuchtend auf den Punkt, dass die Meinung anderer und dadurch die Konsequenz der vermeintlich erbitternden Meinungen der Mitmenschen gegenüber einen selbst, keine Rolle zu spielen hat.
„Ist es wirklich so schlimm, missverstanden zu werden? Pythagoras wurde missverstanden und Sokrates und Jesus und Luther und Kopernikus und Galileo und Newton und jeder reine und weise Geist, der hienieden jemals zu Fleisch ward. Groß sein, heißt missverstanden werden.“ (Vertraue dir Selbst – S.12)
Nein, im Gegenteil, es ist eine Charakterstärke, die auch Mahatma Gandhi zu erklären wusste. Er sagte zur Konsequenz, dass diese keine absolute Tugend sei.
„Wenn ich heute eine andere Einsicht habe als gestern, ist es dann für mich nicht konsequent, meine Richtung zu ändern? Ich bin dann inkonsequent meiner Vergangenheit gegenüber, aber konsequent gegenüber der Wahrheit. Konsequenz besteht darin, dass man der Wahrheit folgt, so wie man sie von Mal zu Mal erkennt.“ (Erfolgs-Journal Bodo Schäfer, S. 46)
Wo wir nun wissen, dass wir die Vergangenheit ändern werden, wo wir unsere Zukunft nach unseren Gusto leben – erkennen wir auch, dass wir vor der Veränderung keine Angst zu haben brauchen. Im Gegenteil, nehmen wir den großen Schmiedehammer in die Hand und schlagen wir unseren heißen, verformbaren Stahl der Gegenwart, in die gewünschte Form der Zukunft und umformen somit unsere Vergangenheit zu unserer Bestimmung unserer Selbst. Zu einem selbstbestimmten Leben.
Cornelius J.P.G. Tarnai

Warum wir durch unsere Konsequenz unserer Handlungen sogar die Vergangenheit verändern können.

Cornelius J.P.G. Tarnai, Eysölden, den 22. Oktober 2017

Was ist das was uns Menschen ausmacht? Es gibt eine Vielzahl von verschiedensten Aspekten die man hier aufnehmen kann – doch gibt es vermutlich nur eine, die allen vorangeht, nämlich die Selbstbestimmung.

Wir haben nach Jean-Paul Sartre das Licht der Welt erblickt ohne dass wir gefragt wurden. Uns wurde damit die Verdammnis der Freiheit auferlegt, wie er es erklärte. Bereits im frühen 20. Jahrhundert, als er diesen Philosophischen Grundstein der Existentiellen Philosophie aufstellte, empörte er durch diese Aussage viele Menschen und schuf zeitgleich damit eine neue Betrachtungsweise, die meines Erachtens nach eine sehr interessante ist.

„Der Mensch ist dazu verurteilt, frei zu sein“ – Jean-Paul Sartre

Wie soll man nun in der heutigen Zeit, im 21. Jahrhundert, diese Aussage aufgreifend, neu definieren? Die Frage ist, muss man dies? Die Antwort lautet, was muss man nicht? Spannend wird es, wenn man sich mit seinen Texten auseinandersetzt und begreift, wieso er in unserer heutigen Vergangenheit, also in der damaligen Gegenwart, die Tatsache der verdammten Freiheit, so auf den Punkt brachte.

Sein Standpunkt war jener, dass nach seiner Meinung der Mensch, im Vergleich zu Pflanzen, Tieren oder einfachen Gegenständen, die Größe besäße, Dinge entscheiden zu können. Selbst wenn ein Mensch keine Entscheidung trifft, trifft er eine Entscheidung, denn er entscheidet sich dafür nichts zu unternehmen – die Dinge beim alten zu belassen. Eine klare Entscheidung gegen die Veränderung. Tiere folgen ihren Instinkten und sind, sofern sie Domestiziert sind, von ihren Herren abhängig – also dem zur Freiheit verdammten Menschen Herren, mit der sich nehmenden Macht über seine Umwelt zu entscheiden. Pflanzen folgen der von der Natur, ihnen zugeordneten Rolle – keimen, wachsen, blühen, Zweck erfüllen, sterben – immer abhängig von der Natur und deren Gezeiten. Frühling, Sommer, Herbst und Winter – im Turnus der Jahreszeiten.

Der interessante Fortsatz von Sartre ist jener, der verwinkelter kaum geschrieben werden konnte:

„Wir werden sehen, dass das Sein des für sich […] bestimmt werden muss, als das, was es nicht ist, und als nicht das, was es ist.“ (Das Sein und das Nichts S.33.)

Ich finde diesen Satz faszinierend, weil er so von absoluter Verworrenheit, zumindest im ersten Augenblick, erscheint. Um das zu verstehen muss man verstehen warum Menschen, Menschen sind und Gegenstände, dazu zählen laut deutschen Gesetz auch Tiere, wenn es auch nicht direkt meiner Meinung wiederspiegelt, aber mir hier nützlich erscheint diese als Gegenstand zu nennen, um den obig genannten Satz begreifbar zu machen, Gegenstände sind – es geht um die Differenzierung von „für-sich“ und das „an-sich“. Hegels Philosophie, ebenfalls ein Philosoph (Georg Wilhelm Friedrich Hegel 1770-1831), welcher laut Wikipedia, als wichtigster Vertreter des deutschen Idealismus gilt, begründet das Sein in eine neue Art und Weise, was Sartre für sich entdeckt und dadurch eine Art Gedankensfreund in Hegel sieht.

Das „für-sich“ beschreibt die Möglichkeit, das ein Mensch von sich selbst eine Außensicht hat und eine Meinung entwickelt. Was bedeutet, das alles was wir begehen, sei es schlecht oder gut, uns selbst für diese eine Tat zur Rechenschaft ziehen können oder uns, für geleistete, wohltätige Zwecke, zum Beispiel loben können. Die Natur, also unsere oben erwähnte Pflanze, also der Gegenstand, ist und bleibt eine Pflanze, sie ist das was sie an sich ist. Spannen wir den Bogen nun weiter und erläutern die Quintessenz zum einleitenden Zitat, heißt das, das egal w-as wir erleben, egal ob Schmerzen, egal ob Freude – wir uns immer von neuen gestalten, wir können nicht das bleiben was wir sind, wir verändern uns in jeder Sekunde unserer Erfahrung und sind deshalb bereits in der Sekunde der Erfahrung, der Gegenwart, bereits die Person der Zukunft.

Nichtsdestotrotz sind wir Menschen hingegen der Pflanzen und Tiere, jämmerliche Geschöpfe und zugleich die schönsten und grausamsten Kreaturen auf diesen Planeten. Wir entscheiden über Tod und Leben. Wir entscheiden in jeder Sekunde darüber, was in unserer unmittelbaren Umwelt geschieht. Wir spielen gegenüber der Natur, Gott. Wir sind dazu verdammt uns fortwährend zu entscheiden, zwischen Gut und Böse, zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.

„Ich allein kann nämlich jeden Augenblick über die Tragweite der Vergangenheit entscheiden; […] indem ich mich auf meine Ziele hin entwerfe, nehme ich die Vergangenheit mit mir, und entscheide durch das Handeln über ihre Bedeutung.“ (Das sein und das Nichts S.630)

Was bedeutet das? Es bedeutet nichts anderes, als das wir, obgleich wir täglich in der Gegenwart leben, ständig die Zukunft verändern. Durch die veränderte Zukunft, also den augenblicklichen Zustand der Gegenwart wandeln und damit die Zukunft unseres Seins ebenso in eine neue Dimension des tatsächlich erlebenden Seins umformen. Warum haben wir dadurch die Macht darüber die eigentlich unveränderbare Vergangenheit nun doch zu ändern? Weil wir mit der neuen Fokussierung gegenüber unserer neuen Zukunft, die Sichtweise auf unsere Vergangenheit verändern können. Das heißt, wo wir nun neue Verhaltensweisen in der Zukunft anstreben und ein von uns geliebtes Hobby zum Beruf machen und unseren alten Beruf langsam aber sicher in den Hafen der ausgedienten Schiffwracks buxieren, verändern wir unseren Fokus und damit die Vergangenheit.

In der Vergangenheit, die bisher irrelevanten erlebten Ereignisse, wie zum Beispiel das Entdecken, das Lego spielen und die damit verbundene Kreativität zur Technik, bis zum Tag der Entscheidung gegen das alte Leben, nun eine fulminante Erfahrung ist, da sie belegt, dass man bereits in der Kindheit ein technikverliebter Jungspund war und nun, durch den erwählten Weg des Maschinenbauingenieurs, seine Kindheit, hinsichtlich der erlebten, aber bis dato verdrängten Erfahrung, eine neue Dimension gibt – die statische Vergangenheit ist verändert, weil wir die Zukunft aktiv verändert haben.

Wir erschaffen uns also ständig neu. Und damit ist die Selbstbestimmung unsere vermeintliche Entscheidung die wir treffen, nichts weiter als ein Muss zu unserer Natur. Wir Menschen können nicht anders, weil es uns die Natur vorgibt, uns ständig zu verändern. Wir bestimmten uns Selbst, in jeder Sekunde unseres kurzen irdischen Lebens. Selbst jener, der es nicht vermag, sich selbst zu bestimmen, bestimmt sich damit selbst – ein Paradoxon der Superlative.

Gehen wir einen Schritt weiter und ergründen unsere Tiefen des Verlangens, so erkennen wir, das wir im ständigen Wandel der Zeit stehen. Abhängig von der Außenwelt. Ralph Waldo Emerson, bringt dies in seinem Essay „Vertraue dir Selbst“ auf einen wirklich interessanten Punkt:

„Mich kümmert einzig, was ich zu tun habe, nicht was die Leute denken. Diese Regel, gleich schwer zu befolgen im wirklichen wie im geistigen Leben, mach den ganzen Unterschied zwischen Größe und Gemeinheit aus.“ (Vertraue dir Selbst – S.9)

Er möchte damit sagen, dass der Mensch, einzig und allein für sich eine Größe entwickeln kann, wenn er sich von den Gedanken der Außenwelt unabhängig macht und sich Selbst, zu dem macht was er ist und doch in der Gegenwart der Menschen das Leben nicht vergisst.

„Es ist leicht, in der Welt nach der Meinung der Welt zu leben, es ist in der Einsamkeit leicht, nach seiner eigenen zu leben, – aber der große Mensch ist der, welcher inmitten der Menge, ohne zu streiten, die Unabhängigkeit der Einsamkeit zu bewahren weiß.“ (Vertraue dir Selbst – S.9)

Des Weiteren pocht er darauf, dass ein jeder Mensch das Recht darauf hat, sich in anbetracht seiner Erfahrungen zu verändern. Diese Konsequenz, der Veränderung, ist jene wovor sich die Menschen fürchten und nicht in die Verlegenheit kommen wollen Ihren einmal eingeschlagenen Weg zu verändern. Dabei bringt Emerson es so einleuchtend auf den Punkt, dass die Meinung anderer und dadurch die Konsequenz der vermeintlich erbitternden Meinungen der Mitmenschen gegenüber einen selbst, keine Rolle zu spielen hat.

„Ist es wirklich so schlimm, missverstanden zu werden? Pythagoras wurde missverstanden und Sokrates und Jesus und Luther und Kopernikus und Galileo und Newton und jeder reine und weise Geist, der hienieden jemals zu Fleisch ward. Groß sein, heißt missverstanden werden.“ (Vertraue dir Selbst – S.12)

Nein, im Gegenteil, es ist eine Charakterstärke, die auch Mahatma Gandhi zu erklären wusste. Er sagte zur Konsequenz, dass diese keine absolute Tugend sei.

„Wenn ich heute eine andere Einsicht habe als gestern, ist es dann für mich nicht konsequent, meine Richtung zu ändern? Ich bin dann inkonsequent meiner Vergangenheit gegenüber, aber konsequent gegenüber der Wahrheit. Konsequenz besteht darin, dass man der Wahrheit folgt, so wie man sie von Mal zu Mal erkennt.“ (Erfolgs-Journal Bodo Schäfer, S. 46)

Wo wir nun wissen, dass wir die Vergangenheit ändern werden, wo wir unsere Zukunft nach unseren Gusto leben – erkennen wir auch, dass wir vor der Veränderung keine Angst zu haben brauchen. Im Gegenteil, nehmen wir den großen Schmiedehammer in die Hand und schlagen wir unseren heißen, verformbaren Stahl der Gegenwart, in die gewünschte Form der Zukunft und umformen somit unsere Vergangenheit  zu unserer Bestimmung unserer Selbst. Zu einem selbstbestimmten Leben.

Cornelius J.P.G. Tarnai

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