Was ist das? Was wir „Liebe“ nennen? Was ist das für ein Wort? Was ist das für ein Zustand? Und warum behaupten manche, dass es sie nicht mehr gibt?
Eine wahrlich gute Frage. Zuerst sollte man klären, warum es sie gibt! Und hier darf ich so vermessen sein um eine Hypothese aufzustellen:
Es gibt die Liebe, damit man sich glücklich fühlt. Es gibt die Liebe, damit man lächelt, es gibt die Liebe damit man wie auf Wolken schwebt, es gibt die Liebe deswegen, weil man jemanden anderen gern hat, es gibt die Liebe, weil man einfach gerne liebt und geliebt werden möchte.
Es gibt KEINEN Menschen auf der Welt der nicht geliebt werden will. Sei es von der Mutter oder dem Vater. Sei es von seinen Geschwistern oder seinen Brüdern. Seinen Freunden oder Freudinnen. Von seiner angebeteten oder dem angebeteten.
Mir zaubert dies ein Lächeln über das Gesicht. An einem Tag ist man dem Boden zerstört und am anderen Tag hat man alle Sorgen vergessen. Liegt das daran, weil man den weisen Spruch gelesen hat, welches uns das Buch „Sorge Dich nicht, Lebe!“, dass man nicht an die unveränderliche Vergangenheit denken soll und sich keine Sorgen um das Morgen machen soll, denn man lebt im Hier und Jetzt?
Ja, ich glaube, dass ist mit ein Grund.
Dieses Buch bringt es so perfekt auf den Punkt und das schon im ersten Kapitel, dass ich mir nicht zu wagen traue, was dieses Buch noch für Schätze der Weisheit inne trägt.
Ein schönes Gedicht aus jenem Buch ist folgendes:
„Gruß an die Morgendämmerung“
Sieh diesen Tag!
Denn er ist Leben, ja das Leben selbst.
In seinem kurzen Lauf
Liegt alle Wahrheit, alles Wesen deines Seins:
Die Seligkeit zu wachsen,
Die Freue zu handeln,
die Pracht der Schönheit,
Denn gestern ist nur noch ein Traum,
Und morgen ist nur ein Bild der Phantasie,
Doch heute, richtig gelebt, verwandelt jedes Gestern
In einen glückseligen Traum
Und jedes Morgen in ein Bild der Hoffnung.
So sieh denn diesen Tag genau!
Das ist der Gruß der Morgendämmerung.
– Kalidasa (indischer Dramatiker)
Was ist die Quintessenz daraus also daraus?
„Das Heute ist unser kostbarster Besitz. Das Einzige, was wir ganz sicher besitzen.“
Herrlich also die Gedanken nur mehr an das Heute zu haben und nicht mehr in der Vergangenheit zu schwelgen oder an der Zukunft seine Nerven verlieren zu müssen.
Heute ist einer dieser Tage, an welchem ich mein Leben ohne Zwänge liebe. Ich finde, abseits vom großen Ruhm, war heute ein so erfolgreicher Tag für mich! Nicht das ich heute Leben gerettet hätte, oder einen großen Abschluss errungen hätte, nein… Heute huldige ich die kleinen Dinge im heutigen Tag. Begonnen mit der Zeit, die mir nahm um entspannt aufzustehen. Danach ein Buch zu lesen. Daraufhin mich zu kultivieren, in feinster Art und Weise. Die Zeit verging, doch interessierte es mich nicht, denn ich war mein eigener Herr der Zeit und ich bestimmte was, wann zu tun war – unabhängig.
So bezog ich das Bett neu und kleidete mich dem anstehenden Arbeitstag anständig. Ich fuhr ins Büro und aß zu Beginn und verrichtete erste Arbeit, in dem ich mir klar machte, was denn alles heute zu erledigen sei. Die Ziele-Liste erstellt, waren die Aufgaben klar, die Zeitfenster beschlossen wusste ich was ich bis wann ungefähr zu erledigen hatte und ich erledigte alles. Ich arbeitete für das Ingenieurbüro und danach, nahm ich mir die Zeit noch über mich und meine Lebenszahl zu Philosophieren: 41/5.
Heute kam ich zum Schluss, dass es gar nicht so schlimm um mich und mein imaginäres Haus bestimmt ist, wie ich mir immer dachte. Ich habe in allen Belangen, ein starkes Fundament und weiß nun, dass ich zwei Fundamente zu sanieren habe, aber dies hat keine Eile, denn die Zukunft bringt das nötige Wissen um diese Arbeiten zu vollstrecken.
Den Abend krönte ich, indem ich meine neue Bekanntschaft zum Essen einlud.
Diese junge Frau, darf ich wieder einst sagen, gehört zu einem Kaliber, in welchem so viel Potential schlummert, das noch entdeckt werden will, von Ihr aber selbst. Es ist schön, dass es noch Menschen gibt, die nicht stupide ihr Dasein fristen, sondern noch Träume haben – ich darf mich geehrt fühlen, wieder eine jener gefährdeten Spezies begegnet zu sein und Sie an meiner Seite schätzen zu dürfen.
Der Wind allein weiß wie lange wir unsere Gemeinsamkeit haben, ob es nun in naher Zukunft zu einen Ende kommt oder in weiter Ferne mit unserem Tod – das steht in den Sternen der Zukunft und mag heute ungewiss. Hier wusste Horaz, ein römischer Dichter bereits zu sagen:
Glücklich der Mensch, glücklich er allein,
der das Heute ganz besitzen kann.
Der in sich ruhend sagen kann:
Das Morgen, sei es noch so schlimm,
ich habe heute gelebt.
Und so ist es auch. Was interessiert mich das Morgen, was ich nicht zu bestimmen mag, weil es ungewiss ist und von zu vielen Variablen der Zeit und des Raumes abhängt. Doch weiß ich eines:
Ich hab heut gelebt…
Cornelius J.P.G. Tarnai
Eysölden, vom 20. Auf den 21. Juni 2017