#1 Die Sonntags Philosophie 15.07.18 – Forchheim/Freystadt
Lass die Loyte reden
Heute ist Sonntag und wie soll es auch anders sein, die Sonne scheint. Die Sonne scheint seitdem ich heute wach bin, also seit 5 Uhr. Okey, vielleicht schien der heißeste Planet um 5 Uhr zwar schon im Weltall, so wie die letzten was weiß ich wie viele Trilliarden-Billionen Jahre, also seit dem Urknall und seit dem Gott beschlossen hat die Welt zu erschaffen, jedoch aber nicht um 5 Uhr heute früh in Forchheim, bei Freystadt. Es war glaub ich nämlich ca. 5.45 als mich die ersten Strahlen trafen. Da lag ich gerade auf dem Boden im Garten und prustete wie ein kleiner Zwerggockel, der das erste mal eine Henne sah, da ich ein paar Übungen machte, die so alte Menschen wie ich so eben machen um fit in den Tag zu starten.
Senile Bettflucht nennt man das auch im Volksmund, wenn man um 5 Uhr, an einem Sonntag aufsteht und dann auch noch Sport draußen macht. Manche nennen es auch verrückt. Andere wiederum komisch und eine andere Sorte von Menschen, tituliert das Ganze für Dumm. Nun, jeder wie er meint – ich sag ja immer, leben und leben lassen, zumal es mich eh nicht interessiert was andere über mich denken, der Zug ist schon lange abgefahren und das ist auch gut so.
Wir Menschen neigen immer dazu uns von der Meinung anderer abhängig zu machen und kastrieren uns so tagtäglich in unserem Sein.
Gestern saß ich in der Früh im Garten und machte meine Sportübungen. Zuvor besuchte ich meinen 11 jährigen Neffen und fragte ihn ob er nicht auch Lust hätte etwas Sport zu treiben. Obwohl er gerade damit beschäftigt war mit seinem Alter Ego, On the Line die Weltherrschaft an sich zu reißen, stimmte er zu und er kam tatsächlich nach.
Er tippelte zu mir und meiner geliebten Yoga-Matte und schaute mich fragend an, was er denn nun machen sollte. Ich bat ihm darum Platz zu nehmen und philosophierte erst mal mit ihm über das Warum, bevor wir mit dem Sport anfingen. Ich fragte ihn zunächst ob er denn Bock hätte, mit nur 5 Minuten Aufwand zwischen seinen Zock-Eskapaden seine sportliche Situation zu verändern und er antwortete mit ja – schön. An dieser Stelle möchte ich einwerfen, dass ich auch so war. Ich habe mein Leben lang gezockt und kein Sport getrieben, bis ich den Sport entdeckte und dann nach und nach das zocken wegrationalisierte, weil ich verstand, dass es mehr als nur den viereckigen Kasten gibt und es zudem auch echte Menschen gibt, mit denen man echte Abenteuer erfahren kann – das nennt sich Real Life, wie ich dann feststellen durfte und es hat mir auch noch Spaß gemacht… Und so level ich mich nun von Tag zu Tag mit meinen EXP zu neuen Abilities nach oben – unglaublich, hmm?
Nun, zurück zum Text, bzw. zum Gedanken, ich weiß, dass es mein Neffe auch noch rallen wird, dafür werde ich schon noch die nötigen Impulse geben, aber erfahren muss er es schon selber. Denn nur wer den Mut hat ohne Stützräder Fahrrad zu fahren, wird auch den Mut und den Glauben entwickeln, Bergauf und Bergab, statt immer nur geradeaus fahren zu wollen. Die Zuversicht haben, sich bei hohem Tempo in Seitenlage zu legen und um die Kurve zu rasen. Die Courage erbringen, nach einem Sturz, den Lenker wieder gerade zu biegen und den Sattel wieder zu besteigen um seinen Weg troy zu bleiben.
Als wir also da saßen und er mir erklärte, dass er unheimlich gerne mit mir trainieren würde, doch JETZT, gerade erschien es ihm etwas doof, denn die Sonne schien ja just und dann muss er ja schwitzen und das mag er nicht so dolle, sagte er. Ich musste lächeln und dachte daran, wie schnell ein junger Mensch zum Mensch wird und woran es wohl liegen mag, dass wir immerzu (ich nehme mich da selber nicht aus) Ausreden für dies und das suchen um etwas, was uns aus unserer Komfortzone treten lässt, nicht machen zu müssen.
Es wird ja nämlich anstrengend, in vielerlei Hinsicht. Nämlich in jener, das man Umdenken muss, also aus der Gewohnheit heraustritt – das kostet im Kopf Energie. Dann ist es in diesem Fall so, dass man sich auch noch bewegen muss, in einer Art, die nicht zum täglichen Ablauf gehört, also vom Sofa zum Kühlschrank und dann zum Smartphone (Weil auf PCs wird ja heute von den jungen Menschen nicht mehr gezockt – das könnte ein Vorteil sein, weil so sind sie noch mobiler. Man stelle sich vor, man entwickelt ein Spiel, in welchen interaktiv zur Bewegung mit dem Handy in der Hand animiert wird und das auch noch gut ankommt… Die Welt würde sich verändern…) und nur allein der Gedanke an diese neuen Bewegungen die der Onkel da gerade vorgemacht hat, die bringen einen schon zum Schwitzen. Warum würde er sonst so hecheln und vor Schweiß tropfen…, dachte er sich bestimmt.
Ich sah also meinen Neffen etwas eindringlicher an, nachdem er sich erklären und retten wollte und ließ ihn ausreden. Dann fragte ich ihn ob er denn mit mir Sport machen würde, wenn die Sonne nicht scheinen würde und er beantwortete meine Frage mit ja! Das war der Augenblick als ich ihn angrinste und sagte, super, dann lass uns in den Schatten gehen – dort scheint keine Sonne. Dieses Gesicht hätte man aufnehmen müssen, er konnte nichts mehr sagen!
Als er also so paralysiert da stand meinte er noch zu mir, okey Onkel, ich möchte es versuchen. Hier wurde ich hellhörig und brachte ihm eine schöne Lebensphilosophie näher, nämlich die darüber geht, dass es kein „versuchen“ gibt. Entweder man macht etwas oder man lässt es bleiben. Denn wenn man etwas „versucht“, wie wir Menschen dieses Synonym für Bullshit & Ausrede, in unseren Wortschatz aufgenommen haben, dann implizieren wir doch gleich hinein, dass wir vom Ausgang nicht überzeugt sind und dementsprechend gar nicht so viel Energie aufwenden möchten, weil der Ausgang nicht gewiss ist. Was passiert dann also? Richtig, wir strengen uns nicht an und machen irgendwas, halbherzig und fad und hören irgendwann auf und können uns sagen – naja, ich habe es ja versucht. Die Frage ist halt immer: WIE – Hast du etwas gemacht. Ich habe Ihm erklärt, dass man entweder etwas macht und dabei Gas gibt oder man es bleiben lässt. Was nicht heißt, dass man etwas nie tun sollte, weil man nicht bereit ist, im Gegenteil. Man fängt dann damit an, wenn man es wirklich will, bereit dafür ist oder auch nicht dafür bereit zu scheinen mag und trotzdem Gas gibt. Es muss einzig und allein eine klare Entscheidung her – Ja oder Nein. Nur dann ist das Commitment, also das Engagement, der Wille, der Einsatz, die Verpflichtung, die Hingabe, das Bekenntnis usw. da und die daraus folgende Energie zu erhalten und aufzuwenden um etwas zu schaffen, das man sich vorgenommen hat.
Ich hab es meinen jungen Padawan gesagt wie es einst Yoda zu mir sagte:
„Nein, nicht versuchen! Tu es oder tu es nicht. Es gibt kein versuchen!“ – Yoda
Und als mein Neffe hörte, dass es ein Jedi sagte – klangen meine Worte schon ganz anders in seinen jungen Ohren. Wenn es doch immer so einfach im Leben mit der Kommunikation wäre. Etwas Star Wars und schon findet man den Zugang – aber dann wäre das Leben ja langweilig und wir müssten uns nicht mit der Kommunikation auseinandersetzen, nicht wahr? 😉
Jedenfalls, war ich voll motiviert und fragte den jungen Luke Skywalker, ob er nun mit mir trainieren wolle oder nicht? Er sagte zaghaft, ja. Ich fragte ihn nochmals und ergänzte, ich könne ihn nicht hören. Er erwiderte etwas lauter, ja. Das genügte mir nicht und ich sagte ihm, komm schrei es heraus und sage: YEAH, ICH WILL TRAINIEREN UND MICH GESUND MACHEN UND GLÜCKLICHER SEIN!!! Und war schon ziemlich laut und hab die halbe Nachbarschaft geweckt, mein Puls war bei 300, mindestens. Mein Neffe kniff die Augen zusammen und sagte flüsternd zu mir: dann hören mich ja die Nachbarn… – an dieser Stelle wurde ich still und sagte zu mir. Eine Philosophie am Tag solle reichen und ich akzeptierte, dass er nicht schreien wollte – noch nicht xD
Ich konnte ihn also zeigen wie man ein paar SitUps macht, ein paar Liegestütze und Squads – es war anstrengend für ihn, doch er machte fleißig mit. Nachdem er seine Einheit geschafft hatte glaubt ihr gar nicht wie schnell er wieder abgesaust war um weiter die Weltherrschaft zu erobern. Ich bin mir aber sicher, dass er etwas mitgenommen hat aus dieser ganzen Erfahrung – nämlich das er zukünftig besser überlegt, wann er Ja und Nein sagt.
Gedanken in Gedanken, nicht wahr? Was für meinen kleinen Neffen zu viel gewesen wäre, ist aber für das beständige Blatt genau richtig und eines Tages liest er das hier auch und wird sich an den gestrigen Tag zurückerinnern.
Warum beherbergt also ein junger Mensch, wie auch ein erfahrener Mensch, dieses Unbehagen in der Öffentlichkeit aufzufallen? Vermutlich geht es auf unsere steinzeitlichen Urvorfahren zurück. In der Wildnis hieß und heißt es heute noch, wer auffällt, zieht die Aufmerksamkeit auf sich und ist damit für Freund und Feind ein leichtes Ziel. Gut, früher ging es ums Überleben und heute… auch. Vielleicht nicht so wie wir es uns indirekt vorstellen, also um den Tod – nein, es geht um das Über-Leben.
Bleiben wir in der Natur. Hier gibt es genügend Spezies die die Natur hervorgebracht hat, die sich vor allem während der Paarungszeit auffällig verhalten… müssen. Nur der Schönste, Größte, Beste und Lauteste wird vom Gegenüber wahrgenommen und im besten Fall als Paarungsobjekt genutzt. So ist die Natur, stellt euch mal vor die Tiere würden das nicht machen, sie würden sich selbst kastrieren oder es würden nur mehr irgendwelche nicht überlebensfähige Tiere auf der Welt rum laufen und damit die Population einer Art in das Aussterben reiten. Kein schöner Gedanke wie ich finde.
Prinzipiell ist es bei uns Menschen doch ähnlich. In vielen verschiedenen Situationen benötigen wir Aufmerksamkeit und damit setzte ich das Wort Aufmerksamkeit als eine Variable in ihrem Sein. Denn man kann Aufmerksamkeit von einer Person erhalten oder von der ganzen Welt. Man kann Aufmerksamkeit mittlerweile sogar von der Technik erhalten. Aufmerksamkeit erregen ist ein natürlicher Wunsch von uns Menschen, schließlich sind wir Gruppentiere und damit ist uns in den meisten Fällen eine Gesellschaft, mit der wir interagieren können, wichtig. So wie ich es eben mit euch tue – wobei ich keine Ahnung habe wer alles diesen Text liest und das ist mir auch egal, aber ich freue mich das ihn jemand liest und deswegen ist es mir nicht egal – wäre ich davon zum Beispiel nicht überzeugt, dass der Text gelesen würde, dann würde ich sicherlich den Text nicht schreiben, oder doch? Naja, eigentlich würde ich den Text dann auch schreiben, denn das tat ich bevor ich meine Texte veröffentlichte, ja auch schon.
Aufmerksamkeit, also das eine und warum ist es uns dann nicht egal, was andere über uns denken, wenn wir uns anders als 99% der Menschen verhalten und uns dann doch so verhalten wie 99% der anderen? Tja, ich weiß es nicht – außer dass es vermutlich mit Glaubenssätzen wie: „Darf er das?“, „Dann bin ich ja nicht normal!“ zusammenhängt – Was ist normal? Wer deklariert was normal ist? Eine Gesellschaft. Hat die Gesellschaft recht? Hat sie unrecht? Wer hat das entschieden? Die Demokratie? Viele einzelne, die einfach mehr Macht haben, wie viele wenige?! Wer bestimmt was Normal ist?
Ich möchte es euch sagen: Ganz allein Du.
Lass dich nicht beschneiden und mach dich nicht abhängig von dem was andere über dich denken, wenn du tust was du tust. Denn wenn du tust, was du tust und du es gerne tust, dann tust du das was du tust, mit tuender Leidenschaft. Tust. Soll mir noch einer sagen, man tut nicht – ich tute den ganzen Tag, wenn ich will! (By the Way, ist euch schon mal aufgefallen, dass das i ein umgedrehtes Ausrufezeichen ist?: i! – witzig oder? Was war zuerst da, das i oder das ! ?
Zurück zum Text, dont care what other people think! Der Witz an der ganzen Sache ist doch folgender. Wenn Menschen, die sich wegen deinen Taten aufregen oder das Maul zerreißen, dann muss doch in deren Leben gehörig was falsch laufen?! Ich rede da aus eigener Erfahrung – ich meine, ich sehe immer wieder wie Menschen versuchen in meiner Gegenwart über andere zu lästern oder schlechtes zu sagen… da bin ich raus. Ich habe keine Zeit mir Gedanken zu machen, ob der der Hinz oder der Kunz nicht vielleicht besser mehr Essen sollte oder weniger Rauchen. Oder ob der Fröhlich nicht mal weniger Fröhlich sein sollte, da er ja sonst immer dumm ausschaut, weil er fröhlich ist und sein Name Programm ist. Ich meine, wenn ich tatsächlich mir die Zeit nehmen kann um über andere nachzudenken ist das schön, aber um zu „lästern“ ist das eine ganz schöne Lebenszeitverschwendung – denn damit hilft man niemandem und so etwas nenne ich auch nicht Konversation, sowas nenne ich Selbstmord. Denn die Energie die ich in NEGATIVE Gedanken stecke, könnte ich auch in positive Gedanken stecken und anfangen mein Leben auf Vordermann zu bringen, nicht wahr? Denkt mal drüber nach.
Ich für meinen Teil bin mir im Klaren. Wenn ich lache, dann lache ich laut. Wenn ich weine, dann weine ich laut oder leise. Wenn ich fröhlich bin, dann tanze ich, egal wo ich bin. Wenn ich traurig bin, dann bin ich ruhig. Wenn ich glücklich bin, dann schwebe ich. Wenn ich jemanden kennenlernen möchte, dann sprech ich ihn an. Wenn ich denke, dass ich etwas tun muss, dann tue ich es. Wenn ich etwas Peinliches gemacht habe, dann lache ich mich tot. Und das alles ohne auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden, was die anderen von mir denken oder nicht. Im Gegenteil, ich freue mich wenn jemand all diese Sachen mit macht.
M.A. Ing. Cornelius J.P.G. Tarnai #CJPGT
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