Todestag 15.09.2015 – 15:00 Uhr – Bonyhad / Ungarn – Julia Bodzasi geb. Tiger (*1928 +2015 – 92 Jahre)
Erinnerungen an meine verstorbene Oma (Schwarzekatze Oma)
Es ist schon witzig wie viele Erinnerungen plötzlich einem in den Sinn kommen, wenn jemand verstorben ist. Welche Momente man miteinander geteilt hat und was alles passiert ist.
Die jüngste Erinnerung geht in die Heidecker Zeit zurück, hier haben wir am Esstisch gesessen und Chap le a Chachi gespielt. Was hatten wir für ein Spaß. Im Weiteren fallen mir in die die selbe Zeit noch Verstecken spielen ein und diverse Spaziergänge durch Heideck.
Weiter geht es in die Zeit nach Weinsfeld, hier war sogar noch mein Opa mit meiner Oma zu besuch. Damals hatten wir eine Katze, die Minka, sie durfte nicht raus da sie eine Hauskatze war und mein zu voriger Kater überfahren worden ist. Die Wäsche wurde im Trockner getrocknet und hierzu musste immer das Fenster geöffnet werden im Badezimmer. Sinn macht es wenn hierzu die Tür vom Badezimmer geschlossen wird, was aber meine Großeltern nicht wussten und die Minka diese Chance als Reißaus genommen hatte – gemeinsam suchten und fanden wir die Katze und alle waren Glücklich. Ich meine sogar das es 1996 gewesen sein müsste, als ich Kommunion hatte.
Eine weitere Erinnerung geht nach Ungarn zurück – wobei sich hier die meisten Erinnerungen abspielen, da wir in den Sommerferien in Bonyhad bei meinen Großeltern immer zu Besuch waren. Als ich noch ein Kind war hatte ich ehrlich gesagt nicht viel mit Unterhaltungen mit meinen Großeltern am Hut, es war etwas schwer da ich ja ungarisch sprechen musste und das Verständnis fehlte einfach. Somit beschränken sich die Erinnerungen eher an Ereignisse wie die der schöne Weintraubengarten im Sommer, in welchen immer gefrühstückt wurde. Oder das alte Haus im hinteren Garten. Wie oft war ich dort und habe geforscht. Witzig ist die Erinnerung an den alten Sautrog, in welchen wir uns als Kinder im Sommer erfrischen durften. Die Messer die in der Backsteinmauer steckten und für den Garten gedacht waren, ich aber immer zweckentfremdet habe und damit die Fugen auskratze um einmal zum Nachbarn sehen zu können. Der würzige Geruch liegt mir auch noch in der Nase, wenn meine Oma gekocht hatte, da zerfließt mir die Spucke im Mund. Nicht der Rede vom besten Kakao der Welt, den mir meine Oma immer zubereitet hatte – mit mächtig viel Zucker – Oh Gott war der lecker! Die Kleinen Katzen, bzw. die vielen Katzen, die meine Oma hatte – deswegen auch der Name Schwarzekatze Oma – hier bekam ich auch meinen ersten Kater – Inkas. Das Gesicht von Christina, als Sie zum ersten mal eine Hühnerfüßesuppe sah, unvergesslich. Allgemein immer das gute und üppige Frühstück. Die wohl schönste Erinnerung fällt mir eben ein. Oma erzählte uns damals, als wir noch Kinder waren immer gerne Gutenachtgeschichten – Corinna und ich lagen im Bett und Oma erzählte vom Rotkäppchen und vielen mehr. An einem Geburtstag von mir durfte ich mir an der Piaz, an welcher wir früher jedes Wochenende waren, um Essen zu kaufen (also der kleine Markt im Ort) ein Geburtstagsgeschenk aussuchen, das war ein Transformer. Leider erinnere ich mich auch noch daran wie ich den Abschlussring, welchen Sie mir geschenkt hat, verloren habe, das werde ich mir nie verzeihen. Als ich dann schon älter war wollte Oma immer nur mit Händchenhalten spazieren gehen, weil sie Angst hatte, bis ich ihr lautstark erklärt hatte das ich kein Kind mehr sein… was ich aber noch war.
In diesem Sinne, sage ich heute, Lebe wohl liebe Großmama – es war eine schöne Zeit – Opa wollte aber nicht mehr länger allein sein und hat dich nun zu Ihm geholt.
Bon Voyage und Aurevoir. Egesegedre!