04.06.18 – 21:30
Manchmal denke ich mir, was man auf dieser Welt nur alles versucht um glücklich zu werden. Wir kaufen uns Dinge die wir nicht brauchen, wir gehen zu Menschen, von denen wir wissen das sie uns nur aufhalten, um dann wenn man mal doch daheim ist, die Dinge zu nutzen die einen ebenfalls nur aufhalten, aber gekauft wurden, weil man sie ja braucht und warum sollte man Dinge die man kauft auch nicht nutzen, dass wäre ja doof. Ich erinner mich da gern an meine PlayStation 4 und den niegelnagel neuen Fernseher den ich mir extra zur release damals gekauft habe. Insgesamt habe ich das ganze auf Pump gekauft um dann festzustellen, dass ich einige Spiele dazu nie ausgepackt habe und die Playstation nur als Staubfänger fungierte und nur alle heiligen Tage angeschaltet wurde, um hier wieder festzustellen, dass ich nach 10 Minuten keine Lust mehr auf das Zocken hatte. Wie oft geht es uns so, dass wir uns also Dinge kaufen die wir eigentlich nicht benötigen und dann auch noch behalten, weil wir Geld dafür ausgegeben haben? Die Menschen sind hier alle gleich, vor allem in unserer Konsumgesellschaft, in welcher wir jeden Tag vorgesagt bekommen, dass wir dies und jenes benötigen, um ein glücklicheres Leben zu führen – Bullshit. Die Werbung und alles was sich darum dreht, gaukelt uns vor das wir es zum glücklich werden benötigen. Die Regierung lacht sich ins Fäustchen, denn durch die immensen Steuereinnahmen, decken Sie die wahllosen Ausgaben, die vorne und hinten keinen Sinn ergeben – Flughafen Berlin. Was aber noch schlimmer an der ganzen Sache ist, dass wir uns für Dumm verkaufen lassen, bzw. noch schlimmer, wir werden Dumm gehalten. Ganz nach dem Motto: „Gib dem Volk Brot und Spiele und sie sind fügsam“.
Was wäre das für ein Leben, wenn sich alle Menschen Gedanken darüber machen würden, was wir wirklich benötigten? Plötzlich hätten wir keine 10000 Dinge mehr in einer sowieso viel zu großen Wohnung, in einer viel zu teuren Gegend, die wir nur deswegen haben, weil wir uns womöglich damit profilieren wollen oder uns vermeintlich wohl fühlen oder deswegen, weil wir sie nur wegen des Jobs haben, der uns da hin ziehen ließ, den wir doch sowieso nicht mögen. Schauen wir uns doch die Preise z.B. in München an. Für eine 60qm Wohnung zwischen 800-1200 Euro, kalt. Dann verdient man im besten Fall 2500 Euro. Da bleiben also noch 1300 Euro übrig, aber die werden dann für irgendwelchen Blödsinn investiert, wie z.B. ein viel zu teures Auto und plötzlich hängt man am Hungernagel des Reichtums. Ein perfides Spiel was wir uns da selbst auf heimsen. Was witzig an der ganzen Sache ist, dass man dann an anderen Stellen spart, wie zum Beispiel… das Leben.
Stellen wir uns mal vor, wir wären zufrieden mit nur wenigen Dingen. Ich persönlich entmaterialisiere mich nun schon seit zwei Jahren immer mehr von allem, was ich meine, was mich von den „wichtigen“ Dingen abhält. Mein Haushalt umfasst eine alte Küche die ich von 200 Euro auf 0 Euro ergattert habe – wofür soll ich denn eine neue kaufen, wenn doch eine alte genauso ihren Zweck erfüllt. Dann habe ich mir ein Bett gegönnt, nach langen hadern – habe ich tatsächlich über Tausend Euro dafür ausgegeben. Aber erst nachdem ich mir tausendmal sagen musste, Cornelius… wie dumm bist du denn eigentlich. Du schläft in einem 10 Euro Bett. JEDEN TAG und bist zu geizig Geld zu investieren in eine Sache, die du TATSÄCHLCH jede Nacht, sofern ich zu Hause schlafe, benutze. Mit dieser Ermahnung und bewussten Einstellung fiel mir die Entscheidung wahrlich einfach und dann aber schnell. Einen Schreibtisch habe ich mir für 40 Euro gekauft – ein Schnäppchen. Denn es ist ein Antiker, dessen Wert ich erst gar nicht wissen will, aber er wurde gekauft, weil ich ihn auch benutze, nahezu jeden Tag zum schreiben und für ihn wich damals mein Fernseher und alles was elektronisch war. Internet gibt es auch nicht mehr – nur mehr per Hotspot mit meinem 6GB Handy Datenvolumen und da überlegt man schnell, was man im Internet wirklich macht oder nicht. Ich liebe dieses entschleunigte Leben – Daheim… es ist aber dennoch so, dass ich es schaffe, mich mit irgendwelchen belanglosen Dingen vom eigentlichen Sinn meines Lebens abzulenken. Dieses Smartphone. Ein Held der es Smart nutzt, ein Fool wer er es nutzt um sich vom Leben im Sekundentakt abzulenken. 5,2 Zoll, was uns vom ganzen Leben abhält – immer bereit eine neue Nachricht zu schreiben, zu sehen was die anderen auf Facebook posten, vom vermeintlich ach so tollen Leben. Status hier, Instastory da… Wir sind Meister in der Ablenkung vom Leben – kein Wunder dass es kaum mehr noch Träume gibt, die wirklich groß sind – woher sollen Sie denn kommen, wenn man keine Zeit hat um sich mit sich selbst und seinem Leben zu beschäftigen.
Ich frage immer gerne Menschen die ich neu kennenlerne, nach ihren Träumen. Die meisten sehen mich mit fragenden Blicken an und zucken mit den Achseln. Manche antworten immerhin noch mit der Gesellschaft üblichen Träumen: Neuseeland… Geil – ich gebe zu, ich war noch nie da, aber gibt es nicht mehr? Verwundert bin ich dann doch immer wieder, also bei einer von 25 Personen, wenn ich Sätze höre wie: Ich träume von meinem eigenen kleinen Hexenhaus, mit einem Esel, Hühnern und das mitten im Wald. Oder gar, ich träume davon Weltmeister in einer bestimmten Sportart zu werden – Hut ab, es gibt sie doch noch, die Träumer.
Dabei fällt mir gerade ein wie mich meine Ex-Schwiegermutter immer genannt hatte: Der Träumer. Ich hatte immer schon verrückte Träume, ob Bürgermeister zu werden oder Bundeskanzler, Welteroberer oder Unternehmer… manchmal auch nur ein guter Freund.
Ich finde, wenn wir schon denken, dann sollten wir Groß denken. So schrieb es auch Herman Scherer in einen seiner Bücher. Bevor ich Ihn traf, war ich schon auf einen guten Weg, was mich und meine großen Ziele anging, doch als ich ihn persönlich kennenlernen durfte und die ein oder anderen Wörter mit ihn wechselte und das ein oder andere Buch von ihm las, wusste ich – der Mann hat es drauf und er schafft es mich zu begeistern und noch größer zu träumen und noch mehr geile Dinge zu tun. Danke Hermann an dieser Stelle für die gute Zeit.
Das Leben ist so viel mehr wert als das wir es verschwenden. Schaut mal, in der Regel haben wir knappe 40-80 Jahre im Schnitt… das ist, wenn man den Tag richtig nutzt, in zwei Sekunden um – Die Zeit ist ja relativ, wissen wir von Einstein. Wer kennt es nicht – wenn man etwas macht, das einen richtig gut tut, richtig gefällt – dann vergeht die Zeit wie im Fluge und man denkt sich verdammt nochmal wo ist die Zeit hin. Hingegen ist es so, wenn man etwas macht, was einen ankotzt, vergeht die Zeit gar nicht… ich meine lieber werde ich in 5 Sekunden 100 Jahre alt, als das ich in gefühlten 100 Jahren unglücklich und zornig mit 50 abkratze. An einem Magengeschwür vom ganzen Bauchweh, weil ich gegen mein Bauchgefühl arbeite.
Die Zeit auf der Erde ist nicht unendlich und je eher wir begreifen, dass wir diese Zeit nicht stupide nutzen sollten, sondern uns aus unserer Komfortzone bewegen müssen um etwas zu erreichen und den Willen zeigen etwas anzupacken, wovor man glaubt das schafft man nie – dann schafft man es, dann ist das Leben, lebenswert.